Mitglieder setzen in Corona-Zeiten auf Kundenbindung
www.az-online.de / 14.04.2020 / Paul Gerlach / Zum Original-Link:
Hankensbüttel – Die umfangreichen Maßnahmen im Zuge der Corona-Krise treffen natürlich auch die Mitgliedsbetriebe im Gewerbeverein Hankensbüttel.
Das IK sprach mit dem Vorsitzenden Hagen Schmidt darüber, wie die Geschäftsleute jetzt zusammenstehen und auf was sie in diesen schwierigen Zeiten setzen.
Der Grundgedanke bei den hiesigen Unternehmen war, zu zeigen, dass man trotz der Corona-Krise für die Kunden da ist und die Gemeinschaft der Händler gewährleistet ist. Schmidt betont: Das gilt in schlechten wie in guten Zeiten und ändere sich nie. Auf der Homepage des Gewerbevereins wurde daher eine Übersicht mit der Angebotspalette und Kontaktinformationen der Betriebe erstellt. So werden auch eingerichtete Hol- und Bringdienste aufgeführt. Auf diese Weise soll auch der Fortbestand des hiesigen Gewerbes den Kunden gezeigt werden, heißt es seitens des Gewerbevereins. Rund 300 Mal wurde die Seite bereits aufgerufen.
Schmidt hatte von einer ähnlichen Aktion in Weye bei Bremen gehört und dachte sofort daran, dass das auch etwas für den Gewerbeverein sein könne. „Wir vom Vorstand haben uns dann spontan entschlossen, unsere Kunden über unsere Leistungen in dieser Zeit ebenfalls zu informieren.“ Es gelte, ein wichtiges Zeichen zu setzen und eine klare Botschaft zu senden, um diese Zeit gemeinsam zu überstehen. Schließlich sei das Ostergeschäft an vielen Betrieben vorbeigegangen.
Man wolle nicht zurückstecken und stattdessen einen Schritt nach vorne gehen – auch um Amazon & Co. nicht das Feld zu überlassen. Das Signal an die Bürger sei, sich von Internetkäufen fernzuhalten und in der heimischen Region einzukaufen. Von dieser Vernunftsentscheidung seien die Betriebe der Region abhängig, nun noch mehr als sonst, hebt Schmidt hervor. Andernfalls werde es viele Geschäfte, die man momentan als selbstverständlich erachte, nach der Krise nicht mehr geben. Gerade die Gastwirtschaften oder Bekleidungsgeschäfte seien von der Krise besonders betroffen. „Wir müssen die Menschen hier dafür sensibilisieren“, sagt Schmidt. Innerhalb von zwei Stunden wurde die Liste auf der Internetseite des Gewerbevereins zur Verfügung gestellt und nach einer Mitteilung von Schmidt an die Mitglieder mit dem Zusammentragen der Informationen zu den Betrieben begonnen. Die Resonanz der Mitglieder sei sehr gut gewesen, sagt Schmidt. Alle hätten mitgezogen. „Der Vorstand kümmert sich um die Mitglieder“, betont Schmidt. Der Handel müsse auch in Krisenzeiten hochgehalten werden, die Akteure würden dafür ihre Kreativität einbringen. Es werde flexibel und mit vielen neuen Angeboten auf diese Ausnahmesituation reagiert. Denn klar sei auch: Es lasse sich nicht eine Generalstrategie auf alle Betriebe überstülpen. Dafür seien die jeweiligen Angebote und Anforderungen in den Geschäftsfeldern zu unterschiedlich, so Schmidt. Jeder Akteur müsse sich fragen: Was kann ich besonders gut und was muss ich unternehmen, um das Angebot am Leben zu erhalten? Wenn die Corona-Krise irgendwann überwunden sollte, glaubt Schmidt zudem daran, dass es eine „vernünftige Basis“ zwischen Kunden und den hiesigen Unternehmen gibt, wenn man auch in schwierigen Zeiten füreinander da gewesen sei. Lockerungen bei den Corona-Regeln sollte es laut Schmidt erst geben, wenn es medizinisch zu vertreten sei. Solange es noch Zweifel gebe, noch nicht. Dann müsse man noch abwarten. Klar sei auch: „Wir hoffen alle, dass es weitergeht und den Menschen nichts passiert.“ Weitere Informationen zu der Aktion finden sich unter www.gewerbeverein-hankensbüttel.de. VON PAUL GERLACH
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